Meine
Themen.


Frauengesundheit. Geburtshilfe. Fortpflanzungsmedizin.

Mein Themenbereich Frauengesundheit schließt Geburtshilfe (ambulant und stationär), Reproduktive Gesundheit und Schwangerschaftsabbrüche mit ein.

In diesem Bereich setze ich mich unter anderem für eine 1:1 Betreuung durch Hebammen ein, ebenso wie für bessere Versorgungsstrukturen für Schwangerschaftsabbrüche. § 219a StGB wurde in dieser Legislaturperiode gestrichen, sodass Ärzt:innen nun sachlich über Abbrüche informieren dürfen. Jedoch existiert Paragraf § 218 StGB weiter, der Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich als Unrecht deklariert, das nur in Ausnahmefällen nicht bestraft wird. Dies muss jetzt auf den Prüfstand gestellt werden.

Leider ist Frauengesundheit bis heute eine Randerscheinung im deutschen Gesundheitswesen. Um die Versorgungsqualität und -effizienz von Frauen zu verbessern, müssen die biologischen und soziokulturellen Unterschiede in der Medizin beachtet werden.

Was das heißt?

In der Medizin gibt es einen Gender Data Gap: Herzinfarkte werden bei Frauen seltener diagnostiziert, jede zehnte Frau in Deutschland hat Endometriose und ADHS wird bei Frauen viel seltener festgestellt – was weitlaufende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Millionen Frauen hat. Wir müssen diesen Gender Data Gap in der Medizin beenden und endlich Medizin für alle in der Gesellschaft machen! Die geschlechterspezifische Versorgung ist umfassend: sie betrifft die Bereiche der Gesundheitsförderung und Prävention über Diagnostik und Therapie bis hin zur Pflege und Rehabilitation. Wenn wir die Medizin besser auf die Patient:innen ausrichten wollen, dann müssen wir auch Gendermedizin in den Fokus nehmen, denn es kann für die Hälfte unserer Bevölkerung einen Unterschied machen!

© Svenja Appuhn

Fachkräftemangel. Gesundheitsberufe. Berufsrecht.

In unserem Gesundheitssystem gibt es viele Berufe, die immer wieder in den Hintergrund geraten. Diese Berufe sind erstmals gebündelt bei einer Abgeordneten angesiedelt. Das heißt ich übernehme für folgende Berufe in der Grünen Bundestagsfraktion die Berichterstattung:

  • Medizinische Fachangestellte/Zahnmedizinische Fachangestellte (MFA/ZFA),

  • Gesundheitshandwerker:innen (Augenoptiker:innen, Hörakustiker:innen, Orthopädieschuhtechniker:innen, Orthopädietechniker:innen und Zahntechniker:innen),

  • Heilmittelerbringer:innen (Physiotherapie, Ergotherapie, Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie, Podologie, Ernährungstherapie)

  • und weitere Gesundheitsberufe (bspw. Osteopath:innen).

Damit einher gehen alle Fragen rund um Fachkräftemangel, Akademisierung, Berufsgesetze und die Themen, die in der praktischen Versorgung relevant sind.

Genauere Projekte sind dabei die Schaffung eines allgemeinen Heilberufegesetzes sowie die Berufsrechtsreform der Heilmittelerbringer. Dazu gehören auch neue und innovative Versorgungsformen wie der Direktzugang, der mithilfe eines Modellprojektes erprobt werden soll. Unser Ziel ist es die reale Arbeitsbedingung der Menschen in den Gesundheitsberufen zu verbessern. Dabei ist es wichtig alle unterschiedlichen Berufsgruppen im Blick zu behalten. Jeder Beruf hat seine Berechtigung und trägt einen bedeutenden Teil zum Funktionieren des Gesundheitssystems bei. Eine besondere Aufgabe ist es dabei diese Anliegen zu verbinden, interdisziplinär zu denken und den Gesundheitsberufen, die bisher kein politisches Gehör erhalten haben, ein Sprachrohr zu ermöglichen.

© Maximilian Retzer